Die Erfahrungen in der FRATERNITÄT und in der HIFA haben gezeigt, dass ihre Aktivitäten sehr wertvoll sind, aber nicht hinreichen, um die existenziellen Probleme, vorwiegend der direkt von der Arbeit lebenden Menschen, dauerhaft und wirksam zu lösen.
Den Anstoß zu weiteren Überlegungen gab eine Broschüre die ich 1978 bei der ORF – Redakteurin Dolores Bauer auf ihrem stets übervollen Zeitschriftentisch fand. Titel und Aufmachung zogen mich magisch an. Ich bat, mir die Schrift übers Wochenende ausleihen zu dürfen. Was da drinnen zu lesen stand, passte genau zu unseren bisherigen Aktivitäten der Fraternität und der HIFA.
Autor der Broschüre war der Obmann des Linzer Freiwirtschaftsbundes Alois Dorfner. Dieser gab mir für unsere ZEITUNG DER NÄCHSTENLIEBE ein Interview und öffnete mir den Zugang zur christlichen Wirtschaftsethik und vor allem zu den lange unter Verschluss gehaltenen Schriften des Moraltheologen DDr. Johannes Kleinhappl, den ich aber leider nicht mehr persönlich kennen lernen sollte. Aber dafür seinen Freund, den deutschen Völkerrechtler und Atomrechtsjuristen Dr. Ernst van Loen, der auch die Bücher von Kleinhappl nach seinem Tod herausgegeben hat. Loen war ein ausgezeichneter Kenner der sozioökonomischen Lage und vor allem kannte er die kircheninternen Schwierigkeiten, die sich einer realen Lösung des Ausbeutungsproblems querstellten.
1980 organisierten meine Freunde von der HIFA und ich den ersten Wirtschaftskongress bei den Pallottinern in Wien. Dieser war sehr gut besucht, auch von vielen Gästen und Interessierten aus dem Ausland. 1992 gründeten wir nach einem Vortrag von Werner Rosenberger aus der Schweiz die INWO – ÖSTERREICH. Bereits 1997 gab es einen großen Wirtschaftskongress in Ungarn in Gödöllő. 1999 erfolgte die Durchführung des 5. Kongresses der INWO – International in Wien und 2000 ein Wirtschaftsseminar in Budapest. Gleichzeitig kam das Buch des deutschen Wirtschaftsjournalisten Helmut Creutz DAS GELDSYNDROM heraus, das in ungarische Sprache übersetzt wurde.
Weitere Kontakte gab es dann noch in Rumänien, der Ukraine und in Südostnigeria.
Adolf Paster
Gründer der INWO Österreich