Solarökonomisches Weltzeitalter im Aufbruch von Adolf Paster

Mit wem man auch spricht, jedem ist die Sorge ins Gesicht geschrieben, was denn wohl in den nächsten Jahren auf uns zukommen wird.

Totaler Zusammenbruch unserer Wirtschaft, unserer Währungen, die Entökologisierung unserer immer kleiner werdenden landwirtschaftlichen Produktionsflächen. Auf Grund der zunehmenden Vergiftung, werden auch Böden, Tiere und Menschen zunehmend vergiftet werden.

Die Gesundheitskosten werden ins unermessliche steigen; aber auch die Arbeitslosigkeit; und immer weniger arbeitsfähige Menschen, die alle diese Kosten übernehmen werden müssen. Es ist auch nicht auszuschließen, dass die sozialen Unruhen und Konflikte zunehmen und sich schließlich und endlich in einem großen Flächenbrand entladen.

Gibt es einen Ausweg?

Das ist eine Frage, die nicht einfach mit ‚ja‘ oder ‚nein‘ beantwortet werden kann, da sind die Umstände mit zu berücksichtigen. Wenn man bei dieser Frage die politökonomischen Akteure außen vor lässt, kann man durchaus eine plausible und zugleich positive Antwort geben. Und – die Antwort hängt auch weitgehend davon ab, wie weit der einzelne Bürger sich in seinem Umfeld für Reformen stark macht und sich einsetzt. Also, wir sind dem Untergang nicht alternativlos – um dieses schöne deutsche Wort einer starken Kanzlerin zu verwenden – ausgesetzt. Doch was müssen wir tun – denn die Dinge einfach laufen zu lassen ist für uns und unsere zukünftigen Generationen keine Option – damit wir dem auf uns zukommenden Desaster entrinnen können. Wir sind durchaus nicht zum Untergang verdammt, wie viele Zeitgenossen lethargisch meinen möchten.

Glasklare Analysen unserer Situation

Die Gründe die uns so bedrängen, sind relativ einfach und es ist sehr zweckmäßig sie uns selbst klar vor Augen zu führen. Worum streiten wir? Um ein paar Quadratmeter Boden, um höhere Arbeitseinkommen und um bessere Erträge und vor allem um prachtvolle fette Gewinne in den Betrieben. Und natürlich meist ohne sich zu fragen, ob diese Vorgangsweise auch rechtens ist. Diese Frage scheint sich überhaupt in unserer Zeit kaum jemand zu stellen. Dabei ist es in einer klaglos funktionierenden Wirtschaft die Kardinalfrage schlechthin.

Die Eigentumsfrage an den Ressourcen

Wie die Landnahme am Beginn der ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung funktionierte brauchen wir nicht extra erörtern. Dazu gibt es haufenweise Literatur. Die Sklaverei ist letztlich auch Ausfluss dieser ‚Entwicklung‘. Man fragte nicht nach Recht und Gesetz, sondern man nahm sich weitgehend was man brauchte. Und wenn es nicht leicht zu nehmen war, ja dann griff man einfach zu Mitteln der Gewalt, die oft in brutalste Formen ausartete. Gefördert wurde diese Vorgangsweise natürlich auch durch die vorhandene Lebensangst, dass man die eigene Familie nicht entsprechend erhalten kann, bzw. dass man fürchtete, die eigene Position könnte durch Anerkennung von Recht und Gesetz so sehr geschwächt werden, dass man die persönlich gesetzten Ziele nicht erreicht.

Egotrip gepaart mit irrealer Lebensangst

Der Mensch war schon immer ganz besonderen Lebens- und Existenzängsten ausgesetzt und es gibt viele persönliche Lebenszeugnisse von heute reichen Menschen, die das auch bezeugen mit den Worten ‚nie mehr arm sein‘, egal was das auch kostet. Viele verlieren dabei jedes Maß für das scheffeln von Reichtum. Sie vergessen dabei ganz, wie es ihnen in ihrer Armut früher ergangen ist. Viele sind bei ihrer Einkommensvermehrung nicht mehr sehr zimperlich und bei der Auswahl ihrer Mittel auch nicht sehr wählerisch. Daher braucht es eine staatliche Autorität, die geeignete Schranken setzt, so dass wenigstens bis zu einem gewissen Grade Chancengleichheit hergestellt wird.

Der Staat muss daher die Schwächen der Menschen ausgleichen, damit niemand von den Schwachen, oder auch schwächeren unter die gigantischen Ausbeutungsräder jener kommt, die ihrem erfolgreichen Egotrip zu erliegen drohen und alle anderen dabei mit in den Abgrund reißen. Doch die meist uneingeweihten Politiker lassen sich allzu leicht in die gleiche Falle locken, wie wir ja leider allzu oft erkennen müssen. Aus diesem Grunde ist es ein politisches Grundbedürfnis, diesem sozialen Sicherheitsbedürfnis Rechnung zu tragen und Ausbeutung in den Hauptlinien einer ökosozialen Marktwirtschaft die Spielregeln entsprechend zu verändern.

Was sind nun die wesentlichen Punkte einer neuen leistungs- und einkommensneutralen Marktwirtschaft?

 Alles was der Mensch nicht selbst erarbeiten kann, ist nicht eigentumstauglich, aber sehr wohl Nutzungsfähig.
 Geld als Tauschmittel ist Eigentum des Staatsvolkes. Der repräsentierte Wert, der hinter dem jeweiligen Geldschein steht, gehört dem/der Bürger/in.
 Das Tauschmittel Geld darf nicht zu arbeitslosem Einkommensbezügen missbraucht werden. Geld ist auch nicht als Wertaufbewahrungsmittel geeignet, es wird sofort dazu missbraucht, arbeitsloses Einkommen zu lukrieren.
 Überschüssiges Geld soll wieder in volkswirtschaftlich interessanten Projekten angelegt werden1, was sich dann auch wieder lohnen wird und wofür es auch gedacht ist. (Siehe Fußnote)

Der freie, geregelte Wettbewerb wird dann auch seine Funktion als Verteiler von Produkten und Dienstleistungen g r a t i s voll erfüllen und Arbeitslosigkeit wird ein Fremdwort sein, das man in Lexikas umsonst suchen wird. Und die Wenigen, die aus gesundheitlichen, oder anderen existenziellen Gründen nicht arbeiten können, werden dann auch problemlos und ohne staatliche Etatsorgen relativ leicht und angemessen versorgt werden können.

Auf Förderungen jedweder Art kann dann verzichtet werden. Die Bürger/innen werden dann ausreichend über Einkommen verfügen und trotzdem weniger arbeiten müssen. Das wird eine Reihe von Vorteilen für die Erwerbstätigen nach sich ziehen:

 40-50% geringerer Arbeitsaufwand bei gleichem Einkommen, oder bei gleichem Zeitaufwand um etwa 40% höheres Einkommen 2,
1 Nicht investierte Gelder sind einer Umlaufsicherungsgebühr zu unterwerfen, damit es nicht zu Spekulationsseen kommen kann und es gewinnbringend wird, Gelder in volkswirtschaftlich interessante Projekte zu investieren, weil in diesem Fall die Umlaufsicherungsgebühr nicht zum Tragen kommt.
 Nahezu risikolose Investitionen für jedermann als Miteigentümer im eigenen Betrieb oder auch in anderen.
 Der derzeitige undurchsichtige Förderdschungel von x-Milliarden Euro und der ganzen sündteuren Bürokratie samt dem belastenden Zins- und Zinseszinsmechanismus kann unterbleiben, weil der Markt dann endlich in der Lage ist, selbst die Kapital- und Warenströme in passende sozialverträgliche Relationen zu setzen.
 Der Staat braucht Energie und Verbrauchssteuern nur mehr zum steuern der ökonomisch-sozialen Prozesse und gleichzeitig zur Abdeckung seiner übernommenen Aufgaben3. Eine große Menge unproduktiver Leerläufe wird unterbleiben und die dafür eingesparten Gelder bleiben den Bürger/innen, die selbst entscheiden können, wofür sie ihr hart erarbeitetes Geld verwenden.

Niemand braucht sich auch Gedanken zu machen, wie man umweltbelastende Produktionsmittel durch umweltfreundliche ersetzt. Jeder wird das von sich aus tun, erstens weil er dann die Mittel dazu hat und zweitens, weil umweltfreundliche Produktionsmittel auch finanziell weitaus interessanter sein werden. Mit einem Wort, das Solarökonomische Weltzeitalter ist im Aufbruch, wenn wir es wollen. Wir müssen bloß unsere verrückte, Ungleichgewichte erzeugende Geld- und Ressourcenwirtschaft ins Gleichgewicht bringen. Vielleicht fallen Ihnen dazu ein paar gute Gedanken für Ihr eigenes Umfeld ein.

Abschließend erlauben Sie mir noch folgende Bemerkung: Wenn wir warten bis die Ereignisse uns zwingen tätig zu werden, so wird das die teuerste Variante sein, die uns möglicherweise mehr als unsere Existenz kosten wird. Darauf sollten wir es nicht ankommen lassen.

2 Siehe auch Silvio Gesell, Neue Wirtschaftsordnung, Ausgabe 1949, oder Helmut Creutz Wirtschaftsanalyst Aachen, „die 29 Irrtümer rund ums Geld“ 304 Seiten, 4. Auflage € 9,95, oder auch Johannes Ude Graz, „Christentum und Zinswirtschaft“ Ausgabe 1938 als PdF-Datei von www.inwo.at kostenfrei zu beziehen.
3 Siehe REV-Steuern Ing. Hermann Szlezak Wien-Portugal. PdF-Beiträge von Ing. Szlezak können direkt über seine Emailanschrift bezogen werden: szlezak@sapo.pt

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