Forum Seitenstetten Newsletter Mai 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

die Fakten unserer Zeit sind bedrückend: Laut dem aktuellen Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (SIPRI) stiegen die weltweiten Rüstungsausgaben 2024 auf 2,72 Billionen US-Dollar – ein noch nie dagewesener Wert. Deutschland allein stellt mit einem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro zusätzlich zum regulären Haushalt massive Mittel für die Aufrüstung bereit – finanziert durch neue Schulden. Die EU diskutiert über weitere Hunderte Milliarden Euro für Verteidigungsausgaben.

Papst Franziskus sprach dazu unbequeme Wahrheiten aus:

„Diese Wirtschaft tötet.“
„Es gibt Wirtschaftssysteme, die nur dann überleben können, wenn Krieg geführt wird.“

Unsere so große Hoffnung wäre, dass alleine schon eine Enttabuisierung von Zusammenhängen zwanghaften Wachstums und Kriegen, uns dem Weltfrieden einen großen Schritt näherbringen könnten. Putin und Netanjahu und alle, die jetzt aufrüsten, könnten ihr Gesicht wahren, wenn Probleme der Geldordnung als Sündenbock „aufgezeigt“ würden.

Es braucht sehr viel Mut, „der Herrschaft des Geldes“ entgegenzutreten, aber, heute haben wir die Möglichkeit dazu, dieser Situation weltweit vernetzt und friedlich zu begegnen! Papst Leo XIV. spricht von Liebe, Einigkeit und unserer Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, um Kriege und die Vergeudung von Ressourcen zu beenden. Dies sind auch Erkenntnisse der Friedensforschung, entscheiden wir uns dafür, wo immer es uns möglich ist, verheerende wirtschaftspolitische Sachzwänge zu erklären. DANKE für Ihre Zeit, sich und andere zu informieren!

Auf unserer Website finden Sie zahlreiche neue Beiträge, die sich mit den Grundlagen, Alternativen und Visionen einer gerechten Wirtschaftsordnung befassen. Neben der Nachlese zum Forum 2025 haben wir eine aktualisierte Version des Manifests von Univ.-Prof. Dr. Heinrich Wohlmeyer veröffentlicht. Dieses Dokument benennt die zentralen Stellschrauben für eine zukunftsfähige globale Gesellschaft – von der Geldschöpfung über den Welthandel bis hin zur gerechten Verteilung von Boden. Es ist ein Orientierungspunkt für alle, die gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen. Der Artikel findet sich unter:
Das Manifest 2025 – Für eine zukunftsfähige Gesellschaftsgestaltung

Ein besonderes Anliegen war es Heinrich Wohlmeyer auch, das eindringliche „Kriegslied“ von Matthias Claudius wieder in unser Bewusstsein zu holen. Der Text ist abrufbar unter:
Kriegslied von Matthias Claudius

Von Fritz Fessler haben wir das innovative Konzept eines Fair-Earth-Share-Zahlungssystems erneut veröffentlicht. Es eröffnet Perspektiven für globale Gerechtigkeit durch eine neue Form des Geldverkehrs:
Fair Earth Share – Ein neues Zahlungssystem für globale Gerechtigkeit

Inge Patsch bringt die Idee der „Modern Monetary Theory“ (MMT) in die Diskussion ein. Ihre Gedanken machen deutlich, wie entscheidend es ist, in der Bevölkerung ein neues Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Geld ein menschengemachtes Werkzeug ist – und dass wir mit dem richtigen politischen Willen Geld schöpfen könnten, um das zu finanzieren, was unsere Welt wirklich braucht: Pflege, Bildung, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit. Der Beitrag findet sich hier:
Modern Monetary Theory und der Weg in eine regenerative Zukunft

Wer sich grundsätzlich mit dem Wesen des Geldsystems vertraut machen möchte, dem sei Josefas Beitrag empfohlen, der anhand des Films „Das Wunder von Wörgl“ einen leicht verständlichen Einstieg bietet:
Geldsystem verstehen – einfach erklärt

Hans-Florian Hoyer erinnert uns daran, dass Liebe in allen großen Weltreligionen eine zentrale Rolle spielt. Eine Erinnerung daran, dass Feindesliebe nicht nur christliches Gebot, sondern auch friedensstrategisch wirksam ist:
Liebe in den Weltreligionen

Unser Spruch des Monats stammt diesmal von Franz von Sales:
„Der Liebe ist ALLES möglich, der Gewalt NICHTS.“

Doch wie verdrängt unsere heutige Finanzarchitektur zentrale Werte wie Gerechtigkeit, Frieden und Fürsorge? Warum scheitert eine Wirtschaft, die auf Gewinnmaximierung basiert, so oft am Menschsein? Die Ökonomin Samirah Kenawi erklärt in einem aufschlussreichen Video die Dynamik von Finanz- und Realwirtschaft – und warum Staaten durch das bestehende System strukturell zur Verschuldung gezwungen sind. Das Video ist hier zu finden:
Video von Samirah Kenawi: Wie Geld wirkt

Ein beeindruckendes Beispiel aus Berlin zeigt, wie Menschen auf kreative Weise Friedensarbeit leisten: Georg, ehemaliger Lehrer für BWL und Mathematik, arbeitet seit drei Jahren ausschließlich für den Geldfrieden. Mit rund 300 Mitstreitenden von „Der Weg zum Frieden“ wandert er regelmäßig mit weißen Fahnen durch Berlin, um die Öffentlichkeit auf die tiefgreifenden Missstände in unserer Geldordnung aufmerksam zu machen. Denn – wie Karl-Heinz Brodbeck es nennt – wir leben in einer „Herrschaft des Nichtwissens“.

Veranstaltungen

Am 27. und 28. Juni findet im Rathaus Köpenick in Berlin ein Symposium zum Thema „Geld der Zukunft“ statt. Vorgestellt werden acht alternative Geldkonzepte. Informationen und Anmeldung:
Geldsymposium 2025 – Berlin

Und am 27. September laden wir gemeinsam mit ÖSSFO, der Gemeinwohlökonomie, „Wachstum im Wandel“, „The Flourishing Society“ und anderen Partner:innen zu einer Veranstaltung ein, die mit verständlichen Impulsen, partizipativen Stationen und Diskussionsrunden neue Wege für eine faire Wirtschaft sichtbar macht. Unter anderem diskutieren wir über alternative Wohlstandsindikatoren und laden zur aktiven Vernetzung ein. Auch die Geldfrage wird in diesem Rahmen sichtbar gemacht – als zentrale Friedensfrage unserer Zeit.

Für den 18. Oktober ist eine „Sesselwanderung“ in Wien geplant: Menschen, die über Geld und Frieden ins Gespräch kommen wollen, setzen sich – mit Abstand – in die Öffentlichkeit. Wer am Ende sitzt, nimmt seinen Stuhl und setzt sich an die Spitze. So bewegt sich nicht nur die Gruppe durch die Stadt – sondern hoffentlich auch das Bewusstsein der Passant:innen. Die Aktion soll unsere Broschüre zur Geldfriedensarbeit unter die Leute bringen und Begegnung auf Augenhöhe ermöglichen.

Wir freuen uns nicht nur über Ihren Besuch bei diesen Veranstaltungen, sondern besonders auch über Ihre aktive Mitgestaltung – sei es durch Ideen, Beiträge oder praktische Unterstützung vor Ort.

Mit herzlichen Grüßen,
Inge und Josefa

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